Die Stille

22. Juli 2012: Wenn ich in die Stille gehe, in meinem Erdhügel bin, meine Teile anschaue, dann bin ich gleichzeitig mit mir und den anderen verbunden. Ohne mit Anderen zu kommunizieren, sei es über Ärger oder über Freude.

Nicht drauflos quatschen, was es in mir anrichtet, was es in mir berührt. Sondern anschauen, was es mit mir macht. Auch nicht drauflos schreiben. Sondern den Gedanken anfassen, formen, zum Klingen bringen und erst dann in Worte formulieren.

Die Stille ist dafür der Schlüssel.

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Die Freude

19. Juli 2012: Wenn es also nicht mehr mich und die Anderen gibt?

Wenn es nur noch mich gibt und ich mich in den Anderen spiegele?

Alle, die mich ärgern, die mich demütigen, verletzten – berühren letztendlich nur etwas in mir. Und ich lasse zu, dass es etwas in mir berührt. Es wird ein Teil von mir berührt, die Anderen sind nur der Auslöser dieser Berührung.

Das ist eine beeindruckende Erkenntnis, die ich oft vergesse. Immer dann vergesse, wenn im Außen etwas passiert und mich vermeintlich so tief stürzen lässt. Mir den Boden unter den Füssen wegzieht.

Ich brauche also nur bei mir zu bleiben, mich zu fragen, welcher Teil da zu Klingen gebracht worden ist und mir diesen Teil anschauen: »Aha, da ist also was.«

Mich wegbewegen vom Anderen, der auch in sich etwas zu klingen bringt. Es hat nur dann etwas mit mir zu tun, wenn es mich bewegt. Negativ wie positiv. Ich schenke mir Freude, denn ein Teil in mir freut sich.

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Der Regen

18. Juli: Der Regen macht mich verrückt. Zwei Wochen hat die Decke gehalten, nun tropft es überall. Die documenta-Leute unterstützen mich, wo sie können. Ziehen Plastikbahnen ein, bauen Regenabläufe. Es nützt nichts mehr.

In meiner Küche steht die Gasflasche für Herd und Kühlschrank. Kühlen muss ich fast gar nichts mehr, es reicht, kleine Kuhlen in die Erde zu buddeln. Froh bin ich um die beiden Herdplatten. Ich wärme mich von innen, mit Kaffee, Tee, Suppe. Es tut so gut.

Der erdige Geruch. Nein, inzwischen der faulige Geruch. Ich rieche hier jede Minute, was ich in meinem früheren Business-Leben ausgeblendet habe: den Verfall. Jahrelang habe ich geglaubt, dass es nur Wachstum gibt. Immer alles neu, kümmert euch nicht um den Müll. Jetzt wohne ich im Müll. Tue Buße für meine Müllproduktion. Irgendwie bin ich eine Außenstelle der Occupy-Bewegung. Eben nur ohne Zelt.

Ich führe Sie noch ein wenig herum: Meine Toilette ist ein Plumpsklo mit hervorragender Wasserspülung. Ich habe einen richtigen Toilettensitz, oben sitzt eine Auffangschüssel für das Regen(!)-Wasser. So langsam verstehe ich, warum es so viel regnet: Damit ich meine Scheiße hier ordentlich weg bekomme. Entschuldigen Sie den Ausdruck, es gibt aber keinen besseren. Die Scheiße aus meinem Leben muss endlich weg.

Ganz hinten ist mein Schlafgemach. Ein Traum von einem Bett. Ein Himmelbett mit Plastikplanen oben (Regen!). Matratze, Laken, Winterdecke. Der wärmste Platz in meinem Hügel. Daneben ein Hocker mit Papier und Stift zum Aufschreiben meiner Träume. Meist wache ich nachts auf, notiere etwas.

Ich habe überall Batteriestrom – wenn ich das will. Manchmal schalte ich alles aus, stelle ein Teelicht auf. Völlig ausreichend. Es ist enorm hell mit diesem winzigen Licht. In meinem früheren Büro habe ich nachts viel gearbeitet. Bei voller Beleuchtung. Noch den kleinsten Winkel meines Schreibtisches wollte ich ausleuchten. Vorbei!

Je weniger Licht ich im Außen habe, desto mehr scheine ich innen zu leuchten.

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Drauf-gucken statt drin-sein

11. Juli 2012: Im Hügel sein heisst woanders sein. Draussen sein. Draufgucken. Nicht Teil eines Systems zu sein, sondern auf das System zu schauen.

Ich amüsiere mich manchmal dabei. Ich weine manchmal darüber.

Die Zusammenkünfte mit meinem Vater fallen mir dazu ein: Er war mein Berater, er war dankbar über meine Businessthemen. Es hat uns verbunden, irgendwie. Freitagnachmittags besuchte ich ihn an seinem Arbeitsplatz, in seinem Chefbüro. Da hatte er Zeit, denn viele seiner Mitarbeiter gingen mittags nach Hause.

Wir sassen zusammen, ich schaute in seine Mappe für die nächste Woche, wir redeten über seine Termine, seine Sorgen. Nach einer Weile schaute er mich an: »Na, Isabelle, was ist los?«

Ich erzählte ihm von meinen Selbstzweifeln, meinen Karrieremöglichkeiten und neuen Angeboten von Headhuntern. Er hörte zu, stellte kluge Fragen, schüttelte den Kopf, gab mir Ratschläge. Er zuckte mit den Schultern: »Aber du machst ja sowieso nur das, was du willst.«

Womit er Recht hatte. Doch dieses Reden mit meinem Vater hat mir enorm geholfen, ich habe viel verstanden über mein Leben, meinen Beruf. Als er starb, war ich fassungslos; Mit wem sollte ich jetzt darüber reden?

Hier in meinem Erdhügel denke ich an die Gespräche mit ihm. Nein, besser gesagt: Ich spreche mit ihm. Er sitzt mir am Küchentisch gegenüber, nickt, fragt.

Halten Sie mich bitte nicht für verrückt, denn diese Zwiegespräche helfen mir wieder, genau wie damals. Sie erhalten mich am Leben.

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»Glück«

6. Juli 2012: Das Leben als eine Abfolge von Anpassung an Konventionen. Oder eine Folge von Auflehnungen gegen Konventionen mit jeweils dem gleichen Ergebnis: Zu viel Denken, zu wenig Sein im Augenblick.

Es ist schon erstaunlich, wie oft ich mich strukturiere – und dabei gegen aufkommende Sinnlosigkeit kämpfe – mit der Frage: Was mache ich heute? Bleibe ich im Erdhügel, gehe ich raus? Was kommt als Nächstes? Was habe ich gestern gemacht? Bin in zufrieden mit dem, was ich tue?

Der unmittelbare Genuss des Augenblicks, er fehlt. Manchmal scheint so etwas wie »Glück« hervor, aus dem Unbewussten auftauchend. Es zieht vorbei und entschwindet im Nichts. Macht Platz für die erneuten Gedanken, was heute zu tun – oder auch zu lassen – ist.

Der Mensch strebt nach Weiterentwicklung. Vielleicht zuerst im Außen. Das reicht im fortgeschrittenen Alter dann nicht mehr. Es muss eine innere Veränderungen stattfinden, was auch gut so ist. Der Zweck der eigenen Existenz sollte in eine positive Antwort münden, um Traurigkeit zu vermeiden. Ja, zu vermeiden. Von mir aus bewusst zu vermeiden.

Dann, wahrscheinlich auch nur dann, stellen sich die Glücksmomente ein. Ich mache ein Picknick in der Karlsaue, ich schaue in die Landschaft. Schön. Glück.

Der Wein langsam warm, die ersten Ameisen erobern die Picknickdecke, ein Bus lärmt. Glück vorbei. Aber egal, was zählt, ist das es überhaupt den einen Glücksmoment gab. Ich gehe durch die Aue, der Moment lässt mich ein wenig schweben. Das ist es wert. Der kurze Moment ist all die Mühe wert, die diesem Augenblick im Leben vorangegangen ist.

Es gibt also das Leben vor dem Moment und nach dem Moment. Und wieder davor. Das Glücksmoment zeigt sich eben nicht auf der bewusst-steuernden Ebene. Unmittelbar vor dem sich einstellenden Glück scheint sich etwas zu drehen, hin zu diesem Moment. Für kurze Zeit verstummen die inneren Mahnungen, die Sorgen, die Schuldgefühle. Machen Platz für das reine Durchströmen des Körpers.

Wie beim Verliebtsein. Nur, dass sich der Geist diesmal einfach mal selbst liebt. Seinem Körper den Raum dafür ohne Gegenwehr überlässt. Denn der Geist weiß, dass er ohne diese Glücksgefühle nicht überleben kann. Dies sich nicht steuern lassen, wie ärgerlich für diesen Rationalisten. Der Geist findet sich damit ab, weiß er doch, dass er Sekunden später wieder die Oberhand gewinnen wird.

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Meine Muster und ich

30. Juni 2012: Brauche ich für mein Schreiben und Selbstvergewissern hier im Erdhügel von Song Dong überhaupt noch die Resonanz im Außen?

Antwort: Nein.

Denn was ist überhaupt Resonanz? Doch nur die Bestätigung, dass ich es kann, dass ich dazu gehöre. Alte Muster, wie gesagt. Funktionieren zwar noch, sind aber unbefriedigend! Weil nicht sinnstiftend. Kein Teil meiner Selbstliebe, sondern nur Abgabe von Verantwortung. Die Anderen sollen entscheiden, ob es sinnvoll ist, Pause von der Arbeit zu machen und hier im Erdhügel zu sein und zu schreiben?

Pah. Was für ein Mist. Noch mal in die Falle getappt. Keiner kann hier einen sinnvollen Beitrag für mich mich leisten (Marcos übrigens auch nicht, dass wird mir gerade klar).

Ich akzeptiere das an mir. Meine Zyklen des Lernens sind anscheinend so. Ich darf die Erfahrungen machen, die Zyklen sind einfach nur kürzer. Ich erkenne sie, ich lerne. Das ist mein Leben. Ich darf mir auch vergeben, für das, was ich getan habe. Und auch dafür, wie ich bin. Vergebung an Stelle von Verdrängung, das ist ein großer Schritt.

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Marcos

28. Juni 2012: Ich habe Marcos kennen gelernt. Obwohl Männern in meiner Leben eigentlich keine Rolle mehr spielen sollten. So war zumindest der Schwur. Aber was soll ich machen, Marcos ist ein Nachbar, zu dem man gute Beziehungen pflegen sollte, oder?

Er arbeitet in einem skurrilen Haus hier auf dem Gelände, das gleich zwei Ausgänge besitzt. Nach oben, ganz normal in den Park und nach unten, direkt in die Erde. Da wird es spannend, da haben wir doch so einige Verbindungen. So unterirdisch, meine ich. Klar, dass wir uns treffen mussten.

Er ist der Meister der Verknüpfung zwischen Bewusstem und Unbewussten. So habe ich es zumindest nachgelesen in der Buchhandlung hier auf der documenta. Er selbst sagt über sich so etwas nicht. Er arbeitet nur mit seiner Stimme: »Dreaming and drifting«. Träumen und sich treiben lassen. Das ist hier seine Aufgabe: Menschen in Einzelsitzungen dabei zu begleiten, zu träumen und sich hin zu geben. Sanft an Bilder und Träume heran zu führen. Ihm auf dem Pfad seiner Worte zu folgen. Innen ist zugleich außen.

Bei mir hat Marcos damit enormen Erfolg! Seine Stimme führt mich überall hin. Ich bin völlig relaxed. Weil, in seiner Hypnose geht immer erst mal um relaxing. Er macht das auf Englisch, das hilft mir enorm: Alles ist so weit weg, so herrlich einfach, eine andere Welt. Ich bin in eine Decke gehüllt, ich liege auf einer Decke, Marcos spricht von Brücken über den Nil, von den Gerüchen, die dort entstehen. Von den Geschichten, die erzählt werden. Ich bin die Geschichte, die gerade erzählt wird. Ich bin nicht mehr Mensch, ich bin die Erzählung. Wunderbar leicht.

Nachdem ich wieder an die Oberfläche gekommen bin, habe ich gedacht: » Hallo, was macht dieser Typ mit mir? So wollte ich das eigentlich nicht mehr. Jemanden so dicht an mich ranlassen. «

Aber wahrscheinlich habe ich in den letzten beiden Monaten im Erdhügel genau dieses Bedürfnis entwickelt: Jemanden an mich ran zu lassen. Nicht auf der körperlichen Ebene, auf der seelischen! Da füllt er genau die Lücke, die sich bei mir aufgetan hat. Oh, oh.

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Ich atme das Bild

24. Juni 2012: Wie hat sich überhaupt meine Identität gebildet? Wie habe ich mich als ICH erkannt? Zunächst durch die Anerkennung durch Andere. Im Außen.

Eine lange Zeit ist verstrichen …

Dann kam die Anerkennung durch mich selbst. Ich habe die Bruchstücke meiner Identität – bei Anderen eingesammelt – vor mich hin gelegt. Viele der Puzzleteile passten nicht ineinander, ich musste sie zurechtschnitzen. Ein No-Go beim puzzeln! Aber ein Go zur Entwicklung meiner Identität.

Im Laufe der letzten Monate habe ich viele der alten Puzzleteile weggeschmissen, sie gehörten zu einem anderen Spiel.

Diese Vorstellung gefällt mir sehr gut: Mein Leben ist nicht ein einziges Puzzlespiel sondern mehrere, viele. Das Bild, was sich zusammensetzt, ändert sich im Laufe der Zeit. Alte Bilder werden abgelöst, neue entstehen. Keines der Bilder ist vollständig! Immer wieder fehlt ein Teil, kommt ein neues Teil hinzu, das einfach nicht in das Bild passen will. Also beginnt ein neues Puzzle.

Ein einziges Teil liegt in der Mitte und wartet auf neue Teile, um ein lebendiges Bild zu ergeben. Ich habe keine Eile, dieses neue Bild zusammen zu setzen. Im Gegenteil: Die neuen Teile segeln sowieso herein, wollen angedockt werden. Wie in einem Trickfilm entsteht ein neues Bild, ohne das ich viel an den Teilen herumprobieren muss. Das Bild zeigt sich einfach. Das ist der wesentliche Unterschied zu früher: Ich muss die Bilder über mich nicht mehr zusammensetzen, ich bin das Bild.

Ich atme das Bild. Ich bin nicht mehr Puzzle (Rätsel), ich bin das Leben. So, wie es mir begegnet. Gerade jetzt. Hier im Hügel aus Erde und Müll.

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Das Sein im Sein

22. Juni 2012: Wie bin ich zu dem geworden, was ich bin? Warum bin ich heute das, was ich bin? Ich habe zu akzeptieren, dass alles so ist, wie es ist. Was mir bleibt, ist das Nachdenken darüber. Um daraus Schlüsse ziehen zu können, etwas zu verändern und neu zu entscheiden. Auch und vor allem hier in meinem Erdhügel.

Ich glaube, ich habe in all den Jahren genau das gemacht. Ich bereue nichts, obwohl ich wahrscheinlich viele Menschen vor den Kopf gestossen habe, die nicht verstanden haben, warum ich mich gerade dann so und nicht anders entschieden habe. Sicher werden mich einige dafür egoistisch nennen. Ich würde es eher als Überlebensstrategie bezeichnen. Es hat mein depressiv-sein im Zaume gehalten, das Vorangehen und Neuentscheiden. Es war Sinn und Zweck, weiter zu leben.

Jetzt wird diese Ruhelosigkeit durch etwas anderes abgelöst, was vielleicht meinem Alter und meiner Reflexion geschuldet ist: die Hingabe an mein Tun ob des Tuns wegen. Das Sein im Sein. Das Jetzt im Jetzt. Der Erdhügel ist dafür nur noch ein Sinnbild, eine Hülle, um den Zweck meiner Existenz erklärbar zu halten.

Ich selbst brauche keine Erklärungen mehr, denn ich habe verstanden, dass mein Leben an sich wertvoll ist. Das muss ich keinem mehr beweisen! Ich kann hier in Ruhe sitzen und schreiben. Nur für mich. Das nach-außen-geben ist dann nur noch teilen, mit-teilen. Ohne die Erwartung, eine Antwort zu bekommen. Denn Antworten (besser vielleicht: Urteile) von Anderen sind schon lange nicht mehr notwendig. Verwirren mich nur, verunsichern mich auf meinem Weg zu mir.

Ich stehe mir nackt gegenüber, schaue auf meinen Körper, schäme mich nicht mehr. Habe keine Erwartungen mehr an mich, muss nichts mehr beweisen. Es erleichtert mich sehr. Nach all den Jahren.

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Ich bin gesund, das System ist krank?

19. Juni 2012: Ich weiß, dass es eine Lesung meiner Texte gegeben hat. AK hat mir einen kleinen Bericht geschrieben. Ich weiß jetzt auch, dass ich gesund bin. So sagte es zumindest ein dort anwesender Therapeut.

Wissen Sie was? Es tröstet mich, wenn ich das höre, besser gesagt: wenn ich das lese! Ich denke fast jeden Tag, dass ich nicht gesund bin. Jetzt denke ich manchmal daran, gesund zu sein. Das System, in dem ich gearbeitet habe, ist wahrscheinlich krank. Und hat mich krank gemacht, seitdem ich dabei bin. Ein langsamer, schleichender Krankheitsprozess.

Hier im Erdhügel beginne ich zu gesunden. Fast genauso langsam. Was bedeuten müsste, mindestens zwanzig Jahr hier drin zu bleiben. Vielleicht sollte ich bei den documenta-Leuten um eine Verlängerung anklopfen? »Hallo, mein Name ist Hüter. Isabelle Hüter. Ich wohne immer noch im Kunstwerk von Song Dong und möchte Sie heute bitten, den Hügel stehen zu lassen. Ich brauche ihn einfach als Wohnraum. «

Wenn die documenta-Leute den Hügel abtragen wollen, bleibe ich einfach sitzen. Blockiere den Hügel, kämpfe um meinen Wohnraum. Ich habe doch so etwas wie ein Gewohnheitsrecht, oder?

Inzwischen habe ich meinen Frieden mit den Besuchern geschlossen. Mehr noch: Ich genieße ihre Anwesenheit, ihre Energie, ihren spielerischen Umgang mit dem Nichtstun und dem Tun. Bei einer Gruppe ist es oft so, dass einer gehen will. Die Anderen überreden ihn dann aber, noch ein wenig zu bleiben. Und dann bleiben alle. Der Doing Nothing Garden scheint zu sagen: »Verweile noch, Tu noch ein bisschen nichts. «

Manchmal bin ich den ganzen Tag draußen. Das ist sehr einfach, ich kann meine Wohnung zu jeder Tages- und Nachtszeit verlassen, so gut versteckt ist der Zugang (so, damit habe ich auch eine Frage bei der Lesung beantwortet – AK hat mir auch das mitgeteilt). Das war meine Bedingung damals.

Soviel sei verraten: Sie haben ja keine Ahnung, wie weit außerhalb meine Wohnungstür ist. Die documenta-Leute haben sich selbst übertroffen in der Architektur!

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