Der immerwährende Kampf gegen den Zynismus der Welt

14. Mai 2012: Meine Pläne waren vollkommen klar, denn ich hatte kurze Zeit vorher im Internet den Aufruf gelesen: Wir möchten Personen dazu aufrufen, sich als Begleiterinnen und Begleiter zu bewerben. Sie werden unsere »Worldly Companions«, weltgewandte Begleiterinnen und Begleiter, und erhalten ein spezielles Training für diese Aufgabe.

Nach einem Telefoninterview und einem ganzen Tag Workshop haben sie mich genommen. So eine Quotenfrau hatte ihnen wohl noch gefehlt. Oder lag es an meinen Antworten?

Frage 1: Was, glauben Sie, macht Sie aus?
Antwort 1: Der immerwährende Kampf gegen den Zynismus der Welt. Oder anders gesagt: Ich war in der Konzernleitung immer dafür, Recycling-Toilettenpapier zu bestellen. Wir sprechen wirklich über so was. Gibt es übrigens auch 5-lagig.

Frage 2: Wenn Sie an Kunst denken, an was denken Sie?
Antwort 2: Kunst mir mal fünf Euro leihe? Oder: Eine Wolf-Vostell-Installation aus BMW-Cabrios.

Frage 3: Was ist Ihr Traum von einer besseren Welt?
Antwort 3: Jeder Mensch ist ein Künstler. Let’s talk about Beuys. Oh yeah, Beuys now. Anders gesagt: Ich glaube, ich bin Teil eines Kunstwerkes. Ich würde gerne herausfinden, von welchem.

Wir bekamen eine dicke Mappe. Sollten uns einige Kunstwerke heraussuchen. Sie ahnen es: Ich wählte den Hügel. Fand es also heraus, Antwort 3 meine ich.

Über documenta

Über Briefe und Notizen erhält Andreas Knierim in unregelmässigen Abständen Nachrichten von "Isabelle Hüter". Sie bewohnt, nach eigenen Aussagen, das Kunstwerk von Song Dong "Doing Nothing Garden" auf der dOCUMENTA (13) auf der Karlsaue in Kassel.
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